Mehr Höhenmeter als die Schwimmstrecke lang ist. So lässt sich der Trans-Vorarlberg Triathlon trefflich beschreiben. Am vergangenen Sonntag fand die mittlerweile dritte Auflage der Veranstaltung statt. Mit 1,2 km Schwimmen, 93 nicht ganz einfachen Radkilometern und 12 km Laufen über die Almen rund um Lech bot der Wettkampf anspruchsvolle, aber wunderschöne, abwechslungsreiche Strecken für jeden Geschmack. Mit von der Partie waren Christine und Klaus (beide bereits zum zweiten Mal dabei), Julia (die ihre Triathlon-Premiere gab), Heike und Philipp, die erstklassige mentale Unterstützung gaben, und ich.

Gemeinsam mit den rund 500 anderen Startern aus neun Nationen stürzten wir uns am frühen Sonntagmorgen in die ausgesprochen angenehmen Fluten des Bodensees: sauberes Wasser, keine Wellen, ein gut sitzender Neo und eine kleine Dosis Kultur, die von der Seebühne der Bregenzer Festspiele herüberschwappte – perfekt. Leider war das Vergnügen für Klaus und mich nur 20 Minuten lang; Julia und Christine hatten auch nur wenige Minuten mehr etwas von der Szenerie. Zum Ausgleich haben wir aber alle etwas mehr Zeit in der perfekt organisierten Wechselzone verbracht (Umkleidezelt, überdachte Fahrradständer!) – schließlich waren nur 8°C und Schauer für den Hochtannbergpass angesagt. Zunächst ging es aber auf abgesperrten Straßen durch Bregenz, bevor am Fuße des Pfänders der Einstieg ins Allgäu folgte. Während sich das erste Drittel der Radstrecke noch wellig gestaltete, war das zweite Drittel ziemlich flach (so dass Julia und ich doch einen Triathlonaufsatz hätten brauchen können), bevor dann mit dem Hochtannbergpass (1.675m) im letzten Drittel der eigentliche Höhepunkt auf uns Teilnehmer wartete. Gut vorbereitet wie ich war rollte es aber auch auf diesem Abschnitt richtig gut. Auch die angekündigten Schauer waren schon vor uns niedergegangen, so dass wir (wenigstens von oben) trocken blieben. Wenige Kilometer hinter der Passhöhe kam dann nach insgesamt 2.000 Höhenmetern Anstieg (aber nur 1.000 hm Abfahrt) die zweite Wechselzone in Lech auf 1.400 m Höhe – und das sogar etwas schneller, als ich es mir ausgerechnet hatte. Jetzt blieben nur noch die vermeintlich kurzen 12 km Laufen. Die hatten mir im Vorfeld nicht viel Angst gemacht – hatte ich doch vor vier Wochen mal wieder die Laufschuhe angezogen. Höchstens die dünne Höhenluft könnte mich jetzt noch bremsen… Was aber dann kam, hat mich doch kalt erwischt: Direkt am Ausgang der Wechselzone eine Rampe, die auf gut 100 m gleich 30 hm eroberte. Danach ging es zwar einige Meter flach weiter, die dann folgenden Bergabpassagen standen dem Anstieg aber in nichts nach. Weiter ging es auf wechselnden Untergründen bergauf und bergab durch den Ort, über Wanderwege an Bachläufen entlang, durch Waldstücke und über Almwiesen zurück in den Ort und zur Wechselzone. Zwei Runden à 6 km – dann war auch dieser härteste (gleichzeitig aber auch schönste) Teil der Strecke geschafft: Nach 4:43:55 h kam ich glücklich und zufrieden ins Ziel, wo Heike und Philipp schon warteten. Julia, Klaus und Christine kamen wenige Minuten später ebenfalls an, Christine sogar auf Platz drei ihrer Altersklasse!

Wieviel Glück wir mit dem Wetter hatten, zeigte sich wenig später, als beim Einladen der Räder Regen einsetzte, der immer ergiebiger wurde…

Ach ja, gewonnen hat Christian Kramer in 3:59:39 h vor Oliver Strankmann (4:03:46) und Sub-8-Ironman-Finisher Michael Göhner (4:06:22). Bei den Frauen gewann Laura Philipp (4:20:30) vor Lena Berlinger (4:38:06).

Zeiten und Platzierungen:

Jörg Lenz                 4:43:55 (19:33 / 5:26 / 3:15:20 / 2:26 / 1:01:08; Pl.   47 /  6. M45)
Julia Wiedemann       5:17:09 (25:53 / 7:10 / 3:37:39 / 2:39 / 1:03:46; Pl.   14 /  7. W30)
Klaus Kuper              5:25:04 (20:56 / 6:15 / 3:47:25 / 2:24 / 1:08:02; Pl. 188 / 11. M55)
Christine Kuper         5:33:44 (28:00 / 5:24 / 3:46:37 / 1:49 / 1:11:53; Pl.   21 /  3. W45)