Am 14.September fand auf Deutschlands größter Insel die Erstauflage des Triathlons „Strandräuber Ironman 70.3 Rügen" mit über 1300 Athleten aus 34 Nationen statt. Martin Koppe nahm zusammen mit zwei anderen gehörlosen Athleten zum erstem Mal an einem Ironman 70.3-Wettbewerb teil, der aus 1,9 km Schwimmen in der Ostsee, 90 km Radfahren quer über die Insel und einem abschließenden Halbmarathon entlang der Strandpromenade des Seebades Binz bestehen sollte.
Schon bei der Anreise kursierten in den Sozialen Medien Gerüchte, das Schwimmen sei gefährdet. Als die Gruppe am Freitagnachmittag vor Ort waren, konnten sie mit eigenen Augen sehen weshalb. Die sonst so ruhige Ostsee türmte sich nicht nur im Strandbereich zu bis zu zwei Meter hohen Wellen auf. Ein Sturmtief aus dem Norden sorgte mit 5-6 Windstärken für eine kräftige Brandung, die bis zum Wettkampf am Sonntag nicht abebbte. Den Organisatoren blieb schon aus Sicherheitsgründen nichts anderes übrig, als aus dem Triathlon einen Duathlon zu machen. Der Schwimmsplit wurde durch einen 5-km-Lauf ersetzt. Sicher eine vernünftige Entscheidung, die der Veranstaltung aber einen Teil ihres besonderen Reizes nahm, wie nicht nur die starken Schwimmer unter uns der Meinung waren.
Überhaupt war das Wetter für alle teilnehmenden Sportler das prägende Thema. Rügen, die vermeintlich sonnenreichste Insel Deutschlands, zeigte sich von ihrer schlechtesten klimatischen Seite. Beim Start prasselten heftige Gewitterschauer auf die Sportler herunter. Als erste gingen die männlichen und die weiblichen Profis ins Rennen. Dann folgten nach Altersklassen gestaffelt die weiteren Teilnehmer. Martin Koppe ging auf die Laufstrecke. Beim Wechsel auf das Rad waren alle Teilnehmer vom andauernden Regen so durchnässt, als wenn sie vorher geschwommen wären. Während die Himmelsschleusen weiter geöffnet blieben, gesellten sich auf der Radstrecke noch stürmische Windböen hinzu. Wer geglaubt hatte, auf dem pfeilschnellen 45-km-Rundkurs eine neue persönliche Radbestzeit aufstellen zu können, revidierte sein Ziel und konzentrierte sich darauf, sturzfrei den nächsten Wechsel anzusteuern. Denn die Radstrecke wartete noch mit einigen Überraschungen auf. Neben großflächigen Pfützen und herabgefallenen Ästen, die umfahren werden mussten, waren pro Runde drei Kopfsteinpflaster-Passagen zu meistern. Die Pflastersteine, die vermutlich der Verkehrsberuhigung dienen, verlangten den Fahrern besondere Steuerkünste ab.
Beim abschließenden Halbmarathon hatte der Wettergott endlich Erbarmen mit den Sportlern. Es regnete nicht mehr und die Pfützen auf der viermal zu umrundenden Strecke trockneten langsam ab.
Und hier das Ergebnis:
Martin Koppe 44. in AK 45 und 332 Gesamt in 5:13:27 ( 21:56/2:44:08/1:53:27)