Duathlon verkehrt: Radfahren – Laufen – Radfahren in den Schweizer Alpen

Einen ungewöhnlichen Mehrkampf nahmen wir (einige bergaffine W+Fler und Freunde) in der vergangenen Woche in Angriff: einen „Duathlon“ bestehend aus Radfahren, Wandern und erneutem Radfahren in den Schweizer Zentralalpen. Ziel war dabei ausnahmsweise mal nicht das Erzielen von Bestzeiten und Platzierungen, sondern die Kombination einsamer Traumstraßen zu einer Fünfsterne-Radrunde.

Start- und Zielort war Innertkirchen im Berner Oberland; von da aus ging es zur Mautstation der Engstlenalp, über die Hasliberg-Panoramastraße zum Brünigpass und von dort um den Sarner See nach Melchsee-Frutt (2.000 Meter Höhe). Nach rund 75 km und 2.500 Höhenmetern hatten wir unsere Energiespeicher ausreichend geleert, um einen ersten Verpflegungsstopp am Melchsee einlegen zu können. Wenig später ging es über die letzten asphaltierten Kilometer zur Tannalp, wo dann endgültig Schluss mit dem Radfahren war: zu Fuß legten wir die 2 km Wanderwege inkl. felsigem Abstieg hinab zur Engstlenalp (1.838 m) zurück, wo der zweite Verpflegungsstopp bei der Alpkäserei geplant war. Diverse Fotostopps hatten aber so viel Zeit in Anspruch genommen, dass die Käserei bereits geschlossen hatte. Das war zwar schade, aber nicht weiter schlimm, warteten doch nach dem zweiten Schuhwechsel nur noch 18 km Abfahrt, die zwar autofrei, aber nicht ganz verkehrsfrei waren: freilaufende Kühe waren aber kein großes Hindernis für uns, und so erreichten wir wohlbehalten unser Chalet in Innertkirchen. 

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Der „Duathlon“ war jedoch nicht das einzige Highlight der Woche. Am Tag darauf sind wir zum Grimselpass (2.169 m) und von da aus zum Oberaarsee mitten in der Gletscherregion gefahren. Am Folgetag haben wir die Täschalp (2.230 m; Geheimtipp!) besucht und dem Matterhorn einen Besuch abgestattet (und sind auf dem Rückweg über die Moosalp – 2.032 m, weiterer Geheimtipp! – ziemlich ins Schwitzen gekommen).

Täschalp - Stille mit Blick auf das Weißhorn

Erstmals auf der Großen Scheidegg (1.962 m) gesichtet: Bergelefant in Gesellschaft von Bergflöhen

Einen besonderen Anblick bot unsere Gruppe tags darauf, als wir als geschlossene Gruppe die für den motorisierten Verkehr gesperrte Große Scheidegg angegangen sind. Insbesondere Stephans athletische Figur nötigte dem einen oder anderen erstaunten Radler und Wanderer respektvolle Blicke ab; ein weiß gekleidetes Paar älterer e-Biker ließ sich sogar spontan zu Beifall hinreißen… Nach dem Kaffee- und Kuchenstopp in Grindelwald teilte sich unsere Gruppe. Einige Bergflöhe gaben sich bei der Auffahrt zum Männlichen (2.223 m) genussvoll den wechselnden Ansichten von Eiger, Mönch und Jungfrau hin, während die anderen am Brienzer See entlang zurück nach Innertkirchen fuhren (leider auf der falschen Seite) und der zweifelsfrei größte von uns Bergflöhen nach einem Bad im Brienzer See und bei einem Bier am Seeufer sitzend darüber sann, wie die kleine Schweiz es geschafft hat, solch ein leistungsstarkes Schienenverkehrsnetz einschl. der Postbusse aufzubauen…

Medaillenspiegel nach dem Alpenbrevet 2016: 4 x Gold, 1 x Silber, 1 x Kuddelmuddel

Ach ja – einen echten Wettkampf gab es dann am vergangenen Samstag auch noch: das Alpenbrevet 2016, bei dem Martina P., Ralf P., Peter vDK. und Peter L. die Goldstrecke über 175 km und 5.300 hm absolvierten und Silvia G. auf der Silberstrecke über 135 km und 3.800 hm ihre Altersklasse gewann ;-)). Für mich hat es leider nur zu Kuddelmuddel gereicht.