„Moin, Moin“ hieß es für einige Athleten von W+F Münster am letzten Wochenende. Die Premiere des Ironman Hamburg war sowohl für die zahlreichen Starter/innen als auch für die fleißigen Supporter und Fans aus Münster etwas ganz Besonderes. Unter ihnen feierte Eike Sauerland ihr Debüt auf der Langdistanz – mit Bravour.
Am Freitagmorgen machten sich die Langdistanzler samt ihren treuen Fans auf in die Hansestadt. Pünktlich zur Grenzüberschreitung setzte das typische Hamburger Wetter ein. Von dem Dauerregen ließen sich die Athleten aber nicht abschrecken. So wurde schnell die Regenkleidung übergezogen und das Wettkampfgelände besichtigt. Da nicht alle Münsteraner in derselben Unterkunft untergebracht waren, traf man sich bei der Wettkampfbesprechung für ein kurzes Pläuschchen, bevor alle wieder „zuhause“ die Füße hochlegten. Schließlich galt es, sich so wenig wie nötig zu bewegen und so viel wie möglich zu essen. Da die Nudelparty am Abend nicht so vielversprechend ausfiel und der Auftritt eines Shantychors nicht jeden Musikgeschmack traf, ging es früh ins Bett.
Der nächste Tag begann wie der Vorherige endete – maximale Ruhe mit abwechselnden Phasen der Energiezufuhr. Man könnte sagen: Ein Leben im Paradies. Das Einchecken der Räder erfolgte – wie sich vermuten lässt – bei Dauerregen. Der einzige Lichtblick war die hauseigene Nudelparty am Abend in der Wohngemeinschaft in Hamburg-Altona. Inzwischen war auch Herbergsvater Christoph Sauerland angereist, der an diesem Abend für die immer noch hungrige Truppe den Kochlöffel schwang.
Nachdem die letzten Startnummern-Tattoos aufgeklebt waren, begab man sich ins Bett. Langsam war die Nervosität zu spüren. War auch wirklich alles im Beutel für das Radfahren verstaut? Soll ich die Schuhe auf dem Rad befestigen oder laufe ich damit durch die Wechselzone? Fragen über Fragen gingen einigen Athleten noch durch den Kopf bevor am nächsten Morgen der erste Wecker um 3:30 Uhr klingelte.
Ein gemeinsames kleines Frühstück mit Marmeladen-Brötchen ging schnell zu Ende. Man packte die restlichen Sachen und zog sich um. „Muddi“ Monika Schürmann hatte am Vortag bereits mit Butter gefüllte Brezel gepackt, die den Athleten als Proviant für den bevorstehenden Tag ausgeteilt wurden. Und dann war es auch schon so weit, es ging mit dem Bus Richtung Wechselzone. Die restlichen Vorbereitungen wurden getroffen, man quetschte sich in die Neopren-Haut. Spätestens jetzt fragte man sich, ob die Energiezufuhr der letzten Tage vielleicht nicht doch etwas üppig ausgefallen war.
Im sogenannten „Rolling-Start“ begab man sich in die 19 °C kühle Alster. Die 3,8 km mit einem kurzen Landgang vergingen für die Münsteraner Starter/innen zügig. Möglichweise wollte man schnell wieder aus dem doch sehr dunklen und kühlen Wasser heraus.
Die abwechslungsreiche Radstrecke durch die Hafencity und die Harburger Berge musste zwei Mal gefahren werden, sodass am Ende 182 km auf dem Tacho standen. Die legendäre Köhlbrand-Brücke bot einen grandiosen Blick über den Hafen. Hamburg zeigte sich von seiner besten Seite und sogar ohne Regen, dafür war es aber windig.
Anschließend waren vier Runden entlang der Alster zu laufen bevor am Ende des Tages ein Marathon mit 42,2 km in den Beinen steckte und es im Ziel hieß „You are an Ironman“. Etliche Fans und Supporter standen verteilt an der Strecken und gaben ihr Bestes, die Starter/innen voranzutreiben. Es war immer wieder schön, bekannte Gesichter zu sehen.
Als schnellster Athlet von W+F Münster konnte Philipp Rowoldt als Erster vor dem Rathaus den Zielkanal überqueren. „Rookie“ Eike Sauerland bestand die Feuertaufe und kann sich nun „Iron-Lady“ nennen. Alle Starter/innen waren zufrieden mit ihren Ergebnissen und ließen den Tag gemütlich ausklingen.
Platz | Pl.AK | Name | AK | Swim | Trans 1 | Bike | Trans 2 | Run | Ziel |
20 | 5 | Rowoldt, Philipp | 35 | 00:56:58 | 00:04:33 | 04:55:04 | 00:03:29 | 03:13:36 | 09:13:38 |
484 | 96 | Schlenkhoff, Moritz | 30 | 01:05:02 | 00:05:50 | 05:25:03 | 00:04:51 | 04:04:59 | 10:45:43 |
686 | 131 | Weers, Thomas | 45 | 01:08:02 | 00:06:13 | 05:21:27 | 00:05:25 | 04:29:36 | 11:10:41 |
720 | 139 | Uphoff, Dirk | 40 | 01:06:05 | 00:07:38 | 05:37:27 | 00:04:10 | 04:20:13 | 11:15:31 |
72 | 8 | Grueger, Claudia | 50 | 01:17:36 | 00:07:50 | 05:56:30 | 00:05:03 | 04:08:06 | 11:35:03 |
1117 | 208 | Kuberka, Alexander | 40 | 01:22:40 | 00:09:16 | 05:51:58 | 00:09:33 | 04:27:36 | 12:01:02 |
101 | 17 | Stüllein, Bettina | 40 | 01:26:12 | 00:06:55 | 05:51:33 | 00:07:07 | 04:29:23 | 12:01:09 |
123 | 15 | Sauerland, Eike | 45 | 01:18:27 | 00:07:44 | 06:05:58 | 00:04:56 | 04:39:32 | 12:16:34 |
140 | 15 | Schürmann, Monika | 50 | 01:18:54 | 00:08:15 | 06:01:28 | 00:05:51 | 04:57:21 | 12:31:47 |
Topheide, Martina | 40 | 01:36:51 | 00:05:58 | 05:51:23 | |||||
W+F Gäste | |||||||||
35 | 5 | Gora, Silvia | 25 | 01:04:28 | 00:05:35 | 05:48:55 | 00:04:48 | 03:56:16 | 11:00:00 |
646 | 73 | Daut, Uwe | 50 | 01:06:15 | 00:05:38 | 05:36:22 | 00:04:52 | 04:11:47 | 11:04:52 |
Nachtrag:
Philipps Superzeit bescherte ihm die zweite Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii innerhalb von zehn Jahren! Den ganzen Bericht aus der WN könnt ihr hier lesen.