Emese Möhring liebt den Triathlonsport. Mindestens genauso sehr liebt sie Herausforderungen. Immer wieder geht sie an ihre Grenzen und darüber hinaus. Kein Wunder, dass sie mittlerweile bei den ganz großen Wettkämpfen mitmischt. So auch in diesem Jahr: Erst bei der Aquabike Long Distance World Championship auf Ibiza, dann bei der Ironman 70.3 WM in Lahti.
Fangen wir vorne an:
Im Mai saß Emese im Flugzeug nach Ibiza. Dort fanden zwei Wochen lang die Multisport Weltmeisterschaften in verschieden Disziplinen statt. Organisiert wurden sie durch den World Triathlon. Emese war voller Vorfreude: ein spannendes Rennen vor traumhafter Kulisse lag schließlich vor ihr. Und die Kirsche auf der Sahne: die PTO European Race kam mit den Profiathleten aus aller Welt dazu. Mittendrin unsere W+F’lerin, die die perfekte Organisation und die großartige Veranstaltung sichtlich genoss. Angemeldet war sie für Long Distance Aquabike. Aufgrund einer Knieoperation Ende letzten Jahres, musste sie ihr Knie noch schonen und hatte sich aufgrund dessen gegen das Laufen entschieden. Geschwommen wurde im Mittelmeer. Die Strecke verlief über 3 Kilometer rund um eine Insel. Obwohl ihr die Strecke mehr als gefiel, wurde Emese durch den starken Wellengang übel. Auch als sie nach 54:42 min aus dem Wasser kam, plagte sie große Übelkeit. Auf der Radstrecke beruhigte sich ihr Magen jedoch und sie konnte sich wieder stabilisieren. Das war auch notwendig, denn die 120 Kilometer lange Strecke umfasste insgesamt 1.400 Höhenmeter. Kein einziger Abschnitt war eben. Dazu kam ab Kilometer 30 dann auch noch Regen dazu. Emese bewältigte die Strecke souverän und durchquerte auch die 11 Kreisverkehre erfolgreich. Bei 12. Und letzten Kreisverkehr rutschte sie auf der nassen Straße jedoch aus und stürzte. Dadurch verpasste sie den Podiumsplatz und fuhr nach 4:53:49 h als Vierte in ihrer Altersklasse über die Ziellinie. Obwohl es sie kurzzeitig ärgerte, ist sie nun im Nachhinein doch froh über und stolz auf das Ergebnis. Wir sind der Meinung: mehr als zurecht!
Beflügelt von diesem schönen Event ging es für Emese nun nach Finnland. Hier gingen bei der 70.3 Ironman Weltmeisterschaft die weltbesten Triathlet:innen an den Start. Ausgetragen wurde der Wettkampf im südfinnischen Lahti. Lahti gilt in Finnland als Sportmetropole. Der nordische Skisport, Eishockey und Fußball genießen war die meiste Popularität, aber auch für Triathlet:innen gibt es dort optimale Voraussetzungen. 2021 wurde Lahti als Grüne Hauptstadt Europas ausgezeichnet und verzaubert seine 120.000 Einwohner:innen tagtäglich mit seiner Natur. Genau davon durfte sich auch Emese ein Bild machen während ihres Aufenthalts.
Die 1,9 km lange Schwimmstrecke verlief durch einen großen Binnensee. Aufgrund von starkem Nebel musste Emese jedoch 30 Minuten Verschiebung in Kauf nehmen, bevor sie in den See springen durfte. Doch die Startverschiebung hatte sich gelohnt: denn schließlich kam die Sonner hervor und versprach einen schönen Sporttag. Die Schwimmstrecke sah einfach aus, bemerkte Emese. Damit war sie aber auch die einzige der drei Triathlondisziplinen. Rad- und Laufstrecke sollten noch eine Herausforderung darstellen.
Obwohl Emese auf der Schwimmstrecke langsamer unterwegs war als üblich, fühlte es sich für sie recht kurzweilig an. Und so ging es fix auf das Rennrad. Die Radstrecke war gleichermaßen abwechslungsreich und herausfordernd – und dadurch ebenso kurzweilig wie die Schwimmstrecke zuvor. Emese genoss das Rennen und hatte großen Spaß währenddessen. Das galt auch für die Laufstrecke, die durch die „überdimensional viele Höhenmeter“ zunächst recht abschreckend wirke. Eine ziemliche steile Rampe musste insgesamt drei Mal bewältigt werden und aufgrund der verschiedenen Bodenbeläge, musste Emese beim Laufen gut aufpassen. Neben den drei Hauptdisziplinen waren auch die Wechselzonen nicht ohne: sie waren beide recht lang und leider auch etwas unübersichtlich. Nach rund 5:30 h lief Emese schließlich gleichermaßen erschöpft und glücklich ins Ziel. Mit Gleichgesinnten aus aller Welt feierte sie dort den wunderschönen Triathlontag im Norden Europas.
Im kommenden Jahr wird Emese ihr Glück in einer höheren Altersklasse probieren. Dann möchte sie sich auch an die Langdistanz heranwagen.
Wir sind beeindruckt von dieser Powerfrau und gratulieren ihr ganz herzlich zu diesen sensationellen Leistungen! Bleiben wir gespannt, was bei ihr die nächsten Rennen bringen.