Erfolgreich hinter sich gebracht haben John Kuhlmann, Thomas Weers, Willi Hiegemann und Peter von Dewitz-Krebs die Jubiläums-Veranstaltung der Challenge Roth und sind dementsprechend nun gut bis sehr gut zufriedene Finisher.
Bei guten bis etwas zu warmen Wetterbedingungen, zumindest bis zum Zieleinlauf des Letzten des Quartetts, absolvierten John, Willi und Peter ihre erste und Thomas seine dritte Ultradistanz.
Über das spezielle Feeling der Challenge zu schreiben erübrigt sich in Triathleten-Kreisen ja schon fast. Im großen und ganzen sind die Beschreibungen nicht übertrieben. Siehe auch http://www.challenge-roth.com/de/praktische_infos/tipps_neulinge.html.
Es hat schon was, mit über 3000 Triathleten und weiteren 1800 Staffelstartern morgens um halb sieben die Sonne über Heuberg aufgehen zu sehen und den Start der Profis zu verfolgen. Die Massen an Zuschauern am Kanal und anschließend auf der Radstrecke sind schon überwältigend. Besonders der Solarer Berg ist der Hammer, zumindest in der ersten Runde. Beim zweiten Durchgang ist es dann doch merklich ruhiger. Naja, die Stars sind dann ja auch schon lange auf der Laufstrecke.
Die Radstrecke ist für Flachländer als durchaus anspruchsvoll zu bezeichnen. Ausgiebiges Training im Sauerland konnte ihr aber den Schrecken nehmen, zumal eine Vielzahl an Konkurrenten anscheinend keine Bergspezialisten sind.
Der anschließende Lauf am Main-Donau-Kanal ist, wenn auch in kleinerem Maßstab, teilweise mit Läufen am Dortmund-Ems-Kanal zu vergleichen. Es geht lange geradeaus, und der Untergrund ist nicht asphaltiert. Aufgrund der vielen Starter und auch größerer Mengen an Zuschauern geht es zum Teil recht eng auf der Strecke zu. Aber so hat man genügend Gegner und Abwechselung. Nach dem ersten Drittel und in der Endphase sind dann allerdings einige Anstiege und Gefällestrecken zu überwinden, die dann schon echt weh tun können und viele Teilnehmer zum Gehen veranlasst.
Hat man diese überstanden, steht noch der Einlauf in das gut gefüllte Triathlonstadion im Rother Stadtpark an. Das ist schon ein echt großer Moment. Es wäre allerdings eigentlich empfehlenswerter, mit einer Zeit von 15 bis 16 Stunden während der Finishline-Party den Triathlon zu beenden als mit einer guten Mittelklassezeit. Die letzten Athleten, die gegen halb elf am Abend ins Stadion einlaufen, werden nämlich traditionell mit einem Abschlussfeuerwerk empfangen, das zeitgleich den Wettkampftag beendet. Das ist schon grandios.
Zu den W+F-lern:
John, der ziemlich genau ein Jahr nach seinem ersten Triathlon überhaupt seine erste Langdistanz bestritt, erreichte sehr gute 10:05:43! Beim Schwimmen noch vorsichtig unterwegs, konnte er sich beim Radfahren gut steigern und anschließend einen Top-Marathon hinlegen.
Die Zeiten: Swim 1:12:58, Bike 5:23:30, Run 3:20:57, Lohn: Platz 355 bei den Männern und Platz 76 in der AK30.
Besonders angetan zeigte er sich von der Herzlichkeit der Helfer in den Wechselzonen und der Zuschauer auf der Strecke sowie von der Unterstützung einiger eigens angereister W+F-ler.
Thomas beendete seine dritte Langdistanz in 10:46:04 und konnte sich damit gegenüber Roth 2009 leicht verbessern. An seine guten Schwimm- und Radzeiten konnte er beim abschließenden Lauf nicht mehr ganz anknüpfen. Massive Probleme in den Oberschenkelmuskeln zwangen ihn zu einigen Gehpausen. Seine anvisierte Zeit konnte er so nicht ganz erreichen. Er war aber dennoch gut zufrieden.
Die Zeiten: Swim 1:04:55, Bike 5:11:57, Run 4:24:41, Lohn: Platz 778 bei den Männern und Platz 195 in der AK40.
Genau wie John freute sich Thomas besonders über die Unterstützung der W+F-ler vor Ort.
Willi konnte seine eigenen Erwartungen nicht voll erfüllen. Nach einer sehr guten Schwimmleistung musste er beim Radfahren doch einige Plätze abgeben, um anschließend beim Marathon seine eigentliche Stärke bei weitem nicht ausspielen zu können. Auch er musste immer wieder gehen und verlor weitere Plätze.
Die Zeiten: Gesamt 10:46:23, Swim 1:02:31, Bike 5:25:02, Run 4:13:09, Lohn: Platz 784 bei den Männern und Platz 32 in der AK50.
Willis schönstes Roth-Erlebnis ergab sich vor dem Schwimmstart: Nachdem er in der Wechselzone ein wenig getrödelt hatte, musste er sich kurz vor dem Start durch die völlig überlaufene Gasse zwischen dem Wechselzelt und der Dixi-Klo-Ausstellung zum Start drängeln. Nach einem kurzen lauten Ruf „Ich muss dringend hier durch zum Start!“ teilten sich die Menschenmassen, und er erreichte den Startbereich rechtzeitig.
Peter legte eine fast perfekte Punktlandung bei 11:00:01 Stunden hin. Alle seine Erwartungen - bis auf die Endzeit - erfüllten sich. Er war eine ganze Stunde schneller als berechnet. Nach einem vorsichtigen Schwimmstart und einem unhektischen ersten Wechsel konnte er auf dem Rad und beim Marathon jeweils rund 440 Plätze im Gesamtfeld der Einzelstarter gutmachen. Den Lohn des nicht zu schnellen Radsplits gab es dann in Form einer sehr ordentlichen Marathonzeit. Trotz einiger Gehpausen, besonders an den letzten Steigungen und Gefällen, blieb er noch unter vier Stunden.
Die Zeiten: Swim 1:15:23, Bike 5:37:23, Run 3:56:30, Lohn: Platz 969 bei den Männern und Platz 48 in der AK50.
Auch Peter lobt die Hilfsbereitschaft der Helfer und Helferinnen in den Wechselzelten, die allen Athleten zur Hand gingen. Die Handschuhe wurden angereicht, die Suche nach den passenden Ausrüstungsgegenständen tatkräftig unterstützt. Parallel zum Anziehen der Laufsocken und -schuhe wurde er nochmals mit Sonnencreme auf den Armen und auf dem spärlich bewachsenen Haupt behandelt.
Alles in Allem also eine fast perfekte Veranstaltung. Den Wolkenbruch – kurz nach Peters Zieleinlauf - hätten sich die vielen Athleten, die noch auf der Strecke waren, sicher gerne geschenkt. Und die kalten Duschen konnten dem Rest der Veranstaltung nicht ganz gerecht werden. Die abschließende Finishline-Party und die Siegerehrung am Montag brachten dann aber doch einen sehr schönen Abschluss.