Dieter Rosenbaum ist den Münsteranern schon lange bekannt. Als Kopf von Tri-Finish hat er nicht nur den Münsteraner Triathlon organisiert, sondern war auch beim Ultraschwimmen die „Stimme aus dem Off“. Bei den 100x100m Schwimmen im Hallenbad Wolbeck sowie beim 24h Schwimmen in Coesfeld vor zwei Jahren konnte er bereits erste W+F-Luft schnuppern.
Diese hat ihm scheinbar so gut gefallen, dass Dieter in diesem Jahr echter W+F’ler geworden ist und jetzt unter diesem Vereinsnamen bei der Masters-WM in Gwangju (Südkorea) starten möchte. Ein bisschen Münster in dem sonst fernen Land, in dem Dieter jetzt schwimmt – und lebt.
Denn seine neue Wahlheimat nennt sich nun Busan – die zweitgrößten Stadt Südkoreas. Mit Spannung hat er in den vergangenen Tagen die Wettkämpfe der „großen“ Schwimmer im 137 km entfernten Yeosu verfolgt und ist schier begeistert von den Ergebnissen der deutschen Freiwasserschwimmer. Von so guten Resultaten geht er bei seinen Distanzen jedoch nicht aus. Denn sein Trainingspensum war nicht so hoch, wie erhofft.

Aufgrund seiner Arbeitszeiten (ja, er ist nicht nur zum Spaß in Busan), konnte er nur an den Wochenenden ins Becken. Dort geht es auch zu den öffentlichen Zeiten sehr geordnet zu und er konnte seine koreanischen Mitstreiter das eine oder andere Mal überholen – was ihm Respekt und Anerkennung der Koreaner einbrachte. Unter der Woche hielt er sich mit Laufen oder Krafttraining fit. Ende Mai stand dann ein kleiner Wettkampf im Duathlon mit etwa 3000 Teilnehmern auf dem Plan. Er landete im ersten Viertel, konnte aufgrund der fehlenden Altersklassenwertung aber keine effektiven Resultate oder Vergleiche für sich ziehen.
Doch als eingefleischter Triathlet durften auch die Radausfahrten nicht fehlen. In einem holländisch/amerikanischen Kollegen hat er einen geeigneten Trainingspartner dafür gefunden. Das Radwegenetz ist so weit ausgebaut, dass er theoretisch von Busan bis nach Seoul radeln könnte – na das wäre doch mal eine Trainingsstrecke.

Am vergangenen Wochenende konnte er erstmalig im Freiwasser trainieren. In Korea gibt es strenge Regeln, sodass „Wildschwimmer“ sogar mit Bußgeldern belangt werden können. Auch die Lifeguards achten darauf, dass die Schwimmer schön in Ufernähe schwimmen. Doch früh morgens um halb sechs konnte Dieter mit einer Gruppe in die Fluten springen und das Schwimmen in freier Natur genießen. Aufgrund der derzeitigen Monsoonsaison ist weiteres Freiwasserschwimmen schwierig – d.h. das Schwimmen an sich nicht, jedoch der Weg dorthin mit dem Fahrrad. Dieter ist wieder auf den Pool umgestiegen, hat aber mit dem Chlorwasser heftig zu kämpfen.

Ein paar Tage hat er noch, um die letzten Vorbereitungen zu treffen und sich vielleicht an eine Nasenklammer zu gewöhnen. Am 9. August geht es für ihn bei der Masters WM ins Freiwasser über die 3 km. Am letzten Veranstaltungstag, den 18. August, stehen die 400 m Freistil im Becken an.
Als Triathlet bei den Schwimmern mithalten. Das ist eine Herausforderung, aber (wie Robert in London und Budapest schon zeigte) machbar. Dieters Erwartungen: „Gespannt bin ich allemal und auch auf eine Klatsche bin ich gefasst, also schaun wir mal...“

Auch wir sind gespannt und werden auf jeden Fall kräftig die Daumen drücken!! Keep fresh, Dieter und viel Erfolg!